Werkstückspannung
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Schwenkspanner (24)

Spannelemente mit schwenkbarem Kolben
Baureihen
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Typ
Gehäusebauform
Funktionsweise
Positionskontrolle (Zubehör)
Beschreibung

Einsatz
Der hydraulische Schwenkspanner wird zum Spannen von Werkstücken benutzt, bei denen die Spannpunkte zum Be- und Entladen der Vorrichtung frei sein müssen.

Prinzip des Schwenkspanners
Prinzip des Schwenkspanners
Funktion
Der Schwenkspanner ist ein Zugzylinder, bei dem ein Teil des Gesamthubs als Schwenkhub zum Drehen des Kolbens und des aufgeschraubten Spanneisens verwendet wird.
Manche Ausführungen schwenken auch ohne axialen Schwenkhub
(siehe Baureihe B1.8806).
Funktionsprinzip des Schwenkspanners
Funktionsprinzip des Schwenkspanners

Schwenkrichtung
Wahlweise rechts oder links schwenkend und ohne Schwenken (0°) lieferbar.
Die „Drehrichtung rechts“ bezeichnet die Drehung des Kolbens im Uhrzeigersinn vom ausgefahrenen Zustand (Grundstellung) beginnend. Die Drehrichtung links dementsprechend erfolgt gegen den Uhrzeigersinn.

Schwenkwinkel-Standard
sind 90°, 60° und 45°
Sonderschwenkwinkel auf Anfrage.

0°-Ausführung
Einsatz als reiner Zugzylinder mit verdrehgesichertem Kolben und außermittiger Belastbarkeit nach Spannkraft-Diagramm.
 

Toleranz des Schwenkwinkels
beträgt soweit nicht anders angegeben ± 2°.
Bei Schwenkspannern mit verstärkter Schwenkmechanik beträgt die Toleranz ± 1°.

Schwenkrichtung
Schwenkrichtung

Einfach oder doppelt wirkend
Einfach wirkende Schwenkspanner fahren mit Federkraft in die Grundstellung zurück. 

Vorteile: Einfache Ventilsteuerung und nur eine Zuleitung.
Doppelt wirkende Schwenkspanner fahren mit Hydraulikdruck zurück.
Vorteile: Kurze berechenbare Entspannzeiten und höhere Prozesssicherheit im Automatikbetrieb

Hydrauliksymbole des Schwenkspanners: Einfach wirkend | Doppelt wirkend
Hydrauliksymbole des Schwenkspanners: Einfach wirkend | Doppelt wirkend

Zubehör Spanneisen
Als Zubehör werden verschiedene Spanneisen geliefert.
Werkstoff 42CrMo4

  • Einseitiges Spanneisen mit Druckschraube

 

 

  • Einseitiges kurzes, gekröpftes Spanneisen
Spanneisen mit Druckschraube | Kurzes, gekröpftes Spanneisen
Spanneisen mit Druckschraube | Kurzes, gekröpftes Spanneisen
  • Spannpratze
    Die Spannpratze ist asymmetrisch aufgebaut. Der Lagerbolzen ist seitlich am Träger angebracht. Hierdurch entsteht ein asymmetrisches Hebelverhältnis, das für mehr Spannkraft sorgt. Der zweite rechte Auflagepunkt der Spannpratze wird nicht zum Spannen verwendet und dient nur als Widerlager.
     
  • Doppelspanneisen
    Das Doppelspanneisen ist symmetrisch aufgebaut. Es hat einen Träger der die Verbindung zum Kolben herstellt. Damit können 2 Werkstücke gleichzeitig gespannt  werden, wobei die Zugkraft des Kolbens halbiert wird. Zwei Druckfedern sorgen für eine waagrechte Lage des Spanneisens.
Spannpratze | Doppelspanneisen
Spannpratze | Doppelspanneisen

Spanneisenaufnahme
Zur Aufnahme von Spanneisen oder Spannpratzen dient in der Regel eine Kegelaufnahme am Kolben des Schwenkspanners. Das Kegelverhältnis ist 1:10.
Diese Aufnahme ist bei allen Typen einer Größe gleich.

Spanneisenmontage
Beim Anziehen und Lösen der Befestigungsschraube muss am Spanneisen so gegengehalten werden, dass keine Momente in die Kolbenstange eingeleitet werden.

Einstellen der Druckschraube
Die Druckschraube darf das Werkstück erst dann berühren, nachdem die Schwenkbewegung erfolgt ist. Beim Anziehen und Lösen der Kontermutter muss am Spanneisen gegengehalten werden.

Zubehör Positionskontrollen
Positionskontrollen werden als Zubehör für einige Schwenkspannertypen optional angeboten. Rückgemeldet werden die Positionen „Entspannt“ und „Gespannt“.

Betätigt wird die Positionskontrolle mit einer „durchgehenden Stange“. Diese Stange ragt nach unten aus dem Schwenkspanner heraus und ist hydraulisch abgedichtet. Sie bildet eine Einheit mit der Schwenkstange und ermöglicht eine pneumatische oder elektrische Kontrolle der Kolbenstellung außerhalb des Spänebereichs.
Bei der pneumatischen Positionskontrolle können die Positionen über Druck- oder  Differenzdruckschalter abgefragt werden. Bei der elektrischen Positionskontrolle erfolgen die Abfragen mit induktiven Näherungsschaltern.
Eine alternative Abfrage sind die pneumatischen Positionskontrollen der Katalogblätter
B 1.852, B 1.853 und B 1.854. Hier wird direkt die „Gespannt“-Position des Spanneisens abgefragt.

Positionskontrolle mit einer „durchgehenden Stange“
Positionskontrolle mit einer „durchgehenden Stange“
Pneumatische Positionskontrollen
Pneumatische Positionskontrollen

Option Metallabstreifer
Zusätzlich zum FKM-Abstreifer können viele doppelt wirkenden Schwenkspanner mit einem Metallabstreifer ausgestattet werden. Der Metallabstreifer schützt den FKM-Abstreifer vor mechanischer Beschädigung durch z. B. heiße Späne oder hohen Kühlmitteldruck. 
Der Metallabstreifer ist nicht geeignet bei Trockenbearbeitung, Minimalmengenschmierung und bei Anfall kleinster Schleifspäne.

Werkstoffe
Kolbenwerkstoff: Vergütungsstahl, nitriert oder hartverchromt
Gehäusewerkstoff: Vergütungsstahl, nitriert
Durch Nitrierbehandlung von Kolben und Gehäuse wird der Verschleiß gemindert und der Korrosionsschutz erhöht.

Dichtungswerkstoffe
Serie:

  • NBR = Nitril-Butadien-Kautschuk
    Handelsname z. B.: Perbunan
    Betriebstemperatur: – 30 bis + 80 °C

Auf Anfrage:

  • FKM = Fluor-Kautschuk
    Handelsname z. B.: VITON®
    Betriebstemperatur: – 20 bis + 150 °C


Maximaler Betriebsdruck
Bei einseitigen Spanneisen ist der maximal zulässige Betriebsdruck von der Länge des Spanneisens abhängig. Die Werte sind den Diagrammen der Katalogblätter zu entnehmen. Wird ein Doppelspanneisen oder eine Spannpratze verwendet, kann der volle Betriebsdruck ausgenutzt werden.

Zulässiger Volumenstrom
Der zulässige Volumenstrom muss eingehalten werden, um Überlastung, höheren Verschleiß und Fehlfunktionen des Schwenkspanners zu vermeiden. Die Drosselung muss im Zulauf erfolgen, also zum Schwenkspanner hin, damit eine Druckübersetzung ausgeschlossen ist. Nur Drosselrückschlagventile verwenden, die das vom Schwenkspanner wegfliessende Öl ungehindert durchlassen. Beim Entspannen kann der zulässige Volumenstrom einen höheren Wert erreichen, weil die Kolbenfläche entsprechend größer ist.

Unbehindertes Schwenken
Die Schwenkbewegung darf nicht behindert werden und das Spanneisen erst nach Beendigung des Schwenkhubs mit dem Werkstück in Berührung kommen.

Überlastsicherung
Eine vorgespannte Kupplung zwischen Kolben und Schwenkstange rastet bei Überschreitung des Überlastmomentes aus (siehe Technische Daten). Damit ist der Schwenkmechanismus vor Beschädigung geschützt bei:

  • blockiertem Schwenkvorgang
  • zu hoher Schwenkgeschwindigkeit
  • unsachgemäßer Spanneisenmontage

Nach Druckentlastung kann der Kolben von Hand wieder eingerastet werden.


VI-Ausführung ohne Überlasticherung
Einige Baureihen können auf Anfrage in VI­-Ausführung geliefert werden.
VI  =  Verstärkte Schwenkmechanik +  Innensechskant in der Kolbenstange

Vorteile

  • Höhere Prozesssicherheit im Automatik­betrieb
  • Halbierung der Spann­ und Entspannzeit bei möglicher Verdoppelung des Volumen­stroms
  • Leichtere Spanneisenmontage


Verstärkte oder robuste Schwenkmechanik
Einige Baureihen sind ausschließlich mit einer verstärkten oder robusten Schwenkmechanik lieferbar. Sie werden auch so auf den entspre­chenden Katalogblättern benannt.

Vorteile

  • Hohe Prozesssicherheit im Automatik­betrieb
  • Übersteht eine Kollision des Spanneisens mit dem Werkstück bis zu einem Spann­druck von 100 bar
  • Optional mit durchgehender Schaltstange für Positionskontrollen lieferbar


Verletzungsgefahr
Hydraulische Spannelemente können erheb­liche Kräfte erzeugen. Bedingt durch die Schwenkung ist die Spann­- oder Entspannstel­lung nicht exakt vorhersehbar. Quetschstellen im Wirkungsbereich des Spanneisens können erhebliche Verletzungen zur Folge haben. 
Abhilfe: Schutzvorrichtungen mit elektrischer Verriegelung.
 

Maßtoleranzen
Maße ohne Toleranzangaben entsprechenden Allgemeintoleranzen nach DIN ISO 2768 ­mH.
 

Rohrverschraubungen
Zum Whitworth-­Rohrgewinde G passende Rohrverschraubungen entsprechen DIN 2353, Einschraubzapfen Form B oder E nach DIN 3852 Blatt 2 (mit Dichtkante oder Weichdichtung).
Wichtig: Es darf kein zusätzliches Dichtmittel wie z. B. Teflonband verwendet werden!
 

Lecköl
ROEMHELD Schwenkspanner sind im statischen Zustand leckölfrei. Beim Verfahren des Kolbens wird im Interesse der Lebensdauer von Dichtungen und Führungen ein Restschmierfilm toleriert.
Eine Leckage in Form von Öltropfen deutet auf den notwendigen Austausch der Verschleißteile hin.
 

Entlüften
Luft im Öl verlängert die Spannzeit erheblich und führt zu Funktionsstörungen. Deshalb sollte bei Inbetriebnahme entlüftet werden.
 

Federraumbelüftung bei einfach wirkenden Schwenkspannern
Wenn die Gefahr besteht, dass aggressive Schneid-­ und Kühlflüssigkeit durch den Sintermetall­-Filter in den Federraum gelangen können, muss ein Belüftungsschlauch angeschlossen und an eine geschützte Stelle verlegt werden.
Weitere Hinweise und Vorsorgemaßnahmen hierzu enthält das Katalogblatt A 0.100.